Symptome und Gesundheitsrisiken durch schwarzen Schimmel

„Schwarzer Schimmel“, auch als Stachybotrys atra bekannt, ist ein Pilz, welcher Gesundheitsbeschwerden auslösen kann, jedoch nicht bei allen Menschen schädliche Wirkungen zeigt. Die Ausprägung und Schwere der Gesundheitsprobleme hängt vom relativen Gesundheitszustand jeder Person und der Zeit ab, die sie dem Schimmelpilz ausgesetzt ist. Immungeschwächte Personen und kleine Kinder können durch die Aussetzung viel schwerwiegendere Probleme entwickeln, als beispielsweise ein normaler, gesunder Erwachsener. Ebenso entwickeln Personen, die entweder in der Nähe des schwarzen Schimmels längerfristig arbeiten oder leben, häufiger Symptome als Menschen, die ihm nur kurz ausgesetzt sind.

Inhaltsübersicht

Mykotoxine und Giftigkeit

An sich ist Schimmel gegenüber Menschen nicht gesundheitsschädlich. Ein kleiner Anteil ist in unserer Luft immer vorhanden. Saisonal wächst er draußen oder auch drinnen an dunklen, feuchten Orten wie beispielsweise Spülbecken, Abflüssen und Wasserhähnen. ​Schimmel wird erst dann gesundheitsschädlich, wenn er so genannte „Mykotoxine“ entwickelt. Myktoxine haben besonders auf Wirbeltiere negative Auswirkungen. ​Nichtsdestotrotz ist immer noch nicht erkannt worden, unter welchen Bedingungen Schimmel Mykotoxine produziert. Schwarzer Schimmel enthält also nicht immer sofort die schädlichen Toxine. Der Schimmelpilz muss also immer erst auf Mykotoxine getestet werden.

Laut des CDC sind Probenahmen und Messungen oft ungenau und können nicht definitv sagen, ob der Schimmel gesundheitsschädlich ist. Allgemein sollte man jede größere Schimmelansammlung sofort beseitigen und sie als kontaminiert ansehen.


Wenn man sich dem Schimmel nähert, sollte man seine Atemwege und Haut durch entsprechendes Equipment schützen. Niemals sollte man den Schimmel absichtlich einatmen oder zusichnehmen.

Einatmung vs. Aufnahme

Schimmel kann eingeatmet oder aufgenommen werden. Die Folgen der Aufnahme sind gut bekannt. Dagegen lassen sich die potentielle Einatmung und ihre Folgen nur schwer feststellen. Es gibt keine Biomarker, welche die Einatmung des Schimmels zu hundert Prozent feststellen können. ​Biomarker sind messbare Indikatoren für das Vorhanden sein bzw. die Schwere eines Krankheitszustands in einem ausgesetzten Organismus. ​Die gesundheitlichen Folgen der Schimmelinhalation sind daher deutlich schwerer zu identifizieren und zu kategorisieren. Aufgrund des undeutigen Identifizierungsprozesses gibt es keine wirklichen Vorgaben, die sichere oder gesundheitsschädliche Schimmelbelastungsniveaus einstufen.

Belastungsniveaus

​Trotz den fehlenden Vorschriften gibt es bestimmte Richtlinien, die man einhalten sollte, um seine Kinder und sich selbst nicht zu gefährden. Man sollte auf keinen Fall in Räumen wie z.B. Schlafzimmern leben, welche dauerhaft von Wasserschäden betroffen sind. Ist man diesen Räumen längere Zeit ausgesetzt, kann dies zu erheblichen Gesundheitsschäden führen. Besonders Säuglinge unter sechs Monaten sind hier gefährdet.



​​Bei einer immungeschwächten Person kann bereits eine kurze Belastung zu gesundheitlichen Schäden führen. Bei gesunden Erwachsenen zeigen sich oft erst nach einigen Jahren erste Symptome. Da jede Person unterschiedlich auf die Schimmelbelastung reagiert, gibt es auch keine bestimmten zeitlichen Grenzen der gesundheitsunschädlichen Aussetzung gegenüber Schimmel.​​


​​Am gefährlichsten ist Schimmel, wenn man ihn schon sehen oder riechen kann. Entdeckt eine Person eine große Schimmelansammlungen, sollte sie sich schnellstens aus dem Raum entfernen und ärztliche Betreuung aufsuchen. Kleinere Ansammlungen des Pilzes wie beispielsweise an den Wänden in der Dusche gelten jedoch nicht als besonders gefährlich und können mit Haushaltsmitteln entfernt werden.

Ab wann ist die Belastung schädlich?

Obwohl es keine bestimmten Grenzen dazu gibt, ab wann die Belastung durch den schwarzen Schimmel gesundheitsschädlich ist, kann man sagen, dass die Aussetzung niemals wirklich gesund ist und man den Kontakt immer so gut wie möglich meiden sollte. Jeder Körper reagiert schließlich unterschiedlich. Manche Menschen können also auch höhere Toleranzen haben, ab wann sie die Symptome der schädlichen Belastung spüren. Wenn du glaubst, schwarzem Schimmel ausgesetzt gewesen zu sein, siehst Du Dir am besten die untenstehenden Symptome an und kontaktierst am Besten einen Arzt, wenn Du auch nur einzelne Symptome aufweist.

Gesundheitsrisiken durch schwarzen Schimmel

Was sind die Gesundheitsrisiken durch schwarzen Schimmel? Während die folgende Liste Dir einen Überblick über die häufigsten Symptome durch die Einatmung gibt, kann jede Person unterschiedlich auf die Belastung reagieren.  

Asthma

Es gibt zwar keine direkten Beweise dafür, dass Schwarzer Schimmel bei Personen ohne vorherige Atemwegserkrankungen Asthma auslöst, jedoch verstärken sich die Symptome bei bereits Erkrankten durch die Belastung enorm. Schwarzer Schimmel löst jedoch auch Symptome aus, die denen von Asthma stark ähnlich sind wie z.B. Atemfunktionsstörungen. Auch Menschen, die dem giftigen schwarzen Schimmel ausgesetzt sind, können blutigen Husten entwickeln.

Allergische Reaktionen 

Schwarzer Schimmel kann bei starker Belastung zahlreiche allergieähnliche Reaktionen verursachen. Gereizte Augen, Schnupfen, Halsschmerzen und Dermatitis können bei der Einatmung verursacht werden. Plötzliche grippe- und fieberähnliche Symptome können ebenfalls auf eine Belastung durch den Schimmelpilz hinweisen. Sie treten deutlich schneller und stärker als bei einer normalen Grippeerkrankung auf.

Pilzinfektionen

Pilzinfektionen sind das am seltensten auftretende Symptom im Zusammenhang mit Schimmelbelastung.  Sie treten tendenziell fast ausschließlich  bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Hierzu gehören auch Menschen, die sich einer Chemotherapie unterziehen. Menschen mit dem HIV/AIDS-Virus so wie besonders kleine Kinder neigen dazu, an Pilzinfektionen zu erkranken. Erwachsene mit gesundem Immunsystem  erkranken in der Regel nicht an den aussetzungsbedingten Pilzinfektionen. Säuglinge können in seltenen Fällen durch die Schimmelpilzbelastung sogar Lungenblutungen oder Hämochromatose entwickeln.

Was sind Symptome der Schwarzschimmelvergiftung?

Die Symptome der Schimmelvergiftung sind von Person zu Person unterschiedlich und variieren je nach Grad der Belastung. ​Wenn man dem Schimmel ausgesetzt ist, treten häufig allergieähnliche Reaktionen oder asthmaähnliche Atemnotprobleme auf. Langfristiger Kontakt kann auch zu chronischen Atemwegserkrankungen und neurologischen Problemen führen. Eine aktuelle Studie besagt, dass bei 93% aller Erkrankten des chronischen Erschöpfungssyndroms Mykotoxine im Blut nachgewiesen wurden. Menschen mit schwachen Immunsystemen und Krankheiten wie Asthma oder COPD sind den Toxinen gegenüber besonders anfällig.

Es kann sein, dass die untenstehenden Symptome einzeln oder kombiniert auch bei Dir auftreten. Da sie jedoch auch im Zusammenhang mit anderen Krankheiten auftreten können, macht es immer Sinn, einen Arzt zu konsultieren bevor man eine Behandlung einleitet.

  • Gerötete, juckende Augen
  • Husten, Keuchen, Atemknappheit, Nebenhöhlenverstopfung
  • Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, Verwirrtheit, Vergesslichkeit oder Abgeschlagenheit
  • Schwäche, extreme Müdigkeit
  • Gelenkschmerzen, Schmerzen, Krämpfe oder Neuralgie
  • Insomnie, Depressionen oder Angstzustände

Wie wird Schimmelpilzvergiftung behandelt

Die Behandlung von Schimmelvergiftungen gestaltet sich oft als schwierig. Traditionelle Heilmethoden mit Antimykotika wirken oft nicht, da zwar eine Vergiftung durch den Pilz besteht, im Körper jedoch keine Pilzrückstände zu finden sind. Meist versucht man bloß die Symptome zu lindern, um den Körper bei der Selbstheilung zu unterstützen.


Der erste Schritt der Heilung ist es, sich aus dem pilzbelasteten Raum zu entfernen. Da die Schimmelpilzvergiftung lediglich die Anwort Deines Immunsystems auf den Kontakt mit dem schwarzen Schimmel ist, solltest Du dich so schnell wie möglich von ihm fernhalten. So wird sich Dein Zustand nicht weiter verschlechtern und Du kannst die Symptome entsprechend therapieren lassen.


Folgende Mittel können Dir bei Atemwegserkrankungen helfen:


  • Antihistaminika
  • Nasensprays
  • Allergieimpfungen

Dein Körper kann auch von Behandlungen profitieren, die das Immunsystem stärken. So wird ihm geholfen, Giftstoffe auf natürliche Weise schneller und effektiver herauszufiltern. Konsultiere dabei einen Arzt, der Dir einen passenden Behandlungsplan aufstellen kann.


  • Probiotika und Antioxidantien
  • Verhinderung von Belastung durch Pestizide und Schwermetalle
  • Verwendung von Bindemitteln wie Holzkohle und Ton, um die weitere Zirkulation der Giftstoffe im Körper zu stoppen

Langfristige Auswirkungen / Schwierigkeiten bei der konkreten Ursachenfeststellung

Einige Experten glauben, dass langfristige Belastung durch schwarzen Schimmel zu Krebs führt. Da es allerdings, wie bereits erwähnt, keine Biomarker gibt, die schwarzen Schimmel im Körper eindeutig nachweisen können, besteht hier nur eine vague Verbindung. Wissenschaftler sind sich jedoch einig, dass Mykotoxine für Menschen und viele Tiere schädlich sind und zu einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme führen können. Über Ursachen und Wirkungen zu urteilen ist jedoch schwierig. Mykotoxine können unmittelbar nach Kontakt gefährlich werden oder bei Personen mit starken Immunsystemen teilweise jahrelang nicht anschlagen.

Entfernung des schwarzen Schimmels

Wenn Du in deinem Haus schwarzen Schimmel findest, muss dieser sofort beseitigt werden um weitere Ausbreitung und Wachstum des Schimmels zu verhindern. Folgend findest Du Schritte und Vorsichtshinweise für die korrekte Entfernung des schwarzen Schimmels und die anschließende Reinigung.

Wie man Schimmelpilzbelastung verhindert

​Studien besagen, dass schlechte Baustandards häufig zur Bildung von schwarzem Schimmel führen können. Das “Sick-Building-Syndrom” (SBS) findet man in Gebäuden, in denen vermehrt Abgeschlagenheit, Atemwegserkrankungen, Husten und Dermatitis der Bewohner auftreten.


Diese Gebäude weisen häufig eine schlechte Belüftung und/oder chemische Kontamination auf. Das führt schnell zur Verbreitung von schwarzem Schimmel. Allgemein sollten Hauskäufer keine schlecht belüfteten Gebäude kaufen und Mieter nicht in Gebäuden mit schlechter Luftqualität wohnen.

​​​​Außerdem sollten Schäden durch Überschwemmungen oder Rohrbruch so schnell wie möglich behoben und gereinigt werden, um Schimmelwachstum zu verhindern. Wenn sich Wasser für längere Zeit an bestimmten Stellen ansammelt, kann das zur Verbreitung von schwarzem Schimmel im ganzen Gebäude führen.


Wenn man Heizlüfter oder Klimaanlagen nach langer Zeit wieder anstellt, sollte man die aus ihnen für einige Minuten nicht einatmen, da die Belastung durch Pilzsporen in diesem Moment besonders hoch ist.

Hausbesitzer sollten außerdem regelmäßige Kontrollen auf schwarzen Schimmel in der Nähe von Wasserhähnen, Abflüssen und Spülbecken durchführen. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein Mieter oder Bewohner der Immobilie die oben genannten Symptome aufweist.


Schwarzer Schimmel kann in Gebäuden ohne Wasserschäden relative einfach verhindert werden. Der Schimmel kann jedoch auch im vermeintlich trockenen Klima wachsen. Vorsicht ist also das oberste Gebot, um das Wachstum von schwarzem Schimmel zu verhindern.